Auf Einladung des Österreichischen Kulturforums Warschau – und unter dem Ehrenschutz von Vizekanzler Werner Kogler – gastierten wir mit unserem musikalischen Programm „Melancholie“ in Polen.
Die Konzerttournee ist eine Kooperation von VIVA LA CLASSICA! mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und dem Österreichischen Kulturforum Warschau.
Das Konzert „Melancholie“ wurde anlässlich der Feierlichkeiten des „Tages des Judentums“, des „Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ sowie des „Gedenkens an den Aufstand im Warschauer Ghetto“ nach Polen eingeladen.
Ehrenschutz
Werner Kogler
Republik Österreich
Vizekanzler und Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
18.1.2024 Katholische Universität Lublin Johannes Paul II. In Lublin – Feierlichkeiten anlässlich des „Tages des Judentums“
28.1.2024 Jüdisches Museum Galizien in Krakau – Feierlichkeiten anlässlich des „Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“
18.4.2024 Österreichisches Kulturforum in Warschau – Feierlichkeiten anlässlich des „Gedenkens an den Aufstand im Warschauer Ghetto“
Ehrenschirmherrschaft: Andreas Stadler, Botschafter der Republik Österreich in Polen
„Melancholie“
Die Grausamkeit im Dritten Reich hatte viele Gesichter. Eines davon war das komplette Aufführungsverbot der Werke von KomponistInnen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, Gesinnung oder sexuellen Orientierung. Um ihre Kunst abzuwerten, wurde diese mit dem Begriff „entartet“ belegt.
Einigen verfolgten KünstlerInnen gelang es ins Exil zu fliehen, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzten. Anderen war dies nicht vergönnt, sie fielen der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer.
Ihre Musik, die teilweise nach wie vor unbekannt ist, wollen wir dem Publikum näherbringen. Wir haben besonderen Wert daraufgelegt, auch Kompositionen von Frauen ins Programm zu nehmen, die zu dieser Zeit doppelt diskriminiert wurden.
Der von Paul Hindemith in den Jahren 1917–1919 komponierte Liederzyklus MELANCHOLIE, op. 13 inspirierte uns zum Konzerttitel. In diesen auf Morgenstern-Gedichten basierenden Liedern manifestiert sich Hindemiths früher expressionistischer Stil, wegen dem er von den Nazis verfolgt wurde. Aus diesem Liederzyklus stellen wir das Lied „Dunkler Tropfe“ – einen Trauermarsch – vor.
Unser Programm umfasst Werke von Henriëtte Bosmans, Vítězslava Kaprálová, Rosy Wertheim, Erwin Schulhoff, Mieczysław Wajnberg, Victor Ullmann, Simon Laks, Franz Waxman, Erich Zeisl, Karol Rathaus sowie Paul Hindemith und Erich Wolfgang Korngold.
Ihre Kompositionen sind unter seelisch schwierigen Umständen auf der Flucht, in der Haft oder im Exil entstanden, Sehnsucht und Melancholie, auch mit einem nostalgischen Blick zurück nach dem „verlorenen“ Europa, ihrer Heimat, haben sie dabei begleitet.
Ergänzt wird das Programm mit einer zeitgenössischen Komposition eines jungen Komponisten: Ein Trio für Klavier, Violine und Cello – „Hommage à Alban Berg“ – von Jerzy Fryderyk Wojciechowski.
Julitta Dominika Walder – Sopran
Mateusz Kasprzak-Łabudziński – Violine
Piotr Lato – Klarinette
Joanna Sochacka – Klavier
Eintritt: frei
Dauer des Programmes: ca. 1,5 Stunden ohne Pause
Änderungen vorbehalten