Konzert „Melancholie“ in Wien

VIVA LA CLASSICA!, das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Exilarte laden Sie sehr herzlich zum Besuch unserer Gedenkfeier anlässlich des Tages der Befreiung am Dienstag, den 7. Mai 2024 ein!

Einführung
Dr. Jochen Böhler, Direktor des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)

„Melancholie“
Die Grausamkeit im Dritten Reich hatte viele Gesichter. Eines davon war das komplette Aufführungsverbot der Werke von KomponistInnen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, Gesinnung oder sexuellen Orientierung. Um ihre Kunst abzuwerten, wurde diese mit dem Begriff „entartet“ belegt.

Einigen verfolgten KünstlerInnen gelang es ins Exil zu fliehen, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzten. Anderen war dies nicht vergönnt, sie fielen der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer.

Ihre Musik, die teilweise nach wie vor unbekannt ist, wollen wir dem Publikum näherbringen. Wir haben besonderen Wert daraufgelegt, auch Kompositionen von Frauen ins Programm zu nehmen, die zu dieser Zeit doppelt diskriminiert wurden.

Der von Paul Hindemith in den Jahren 1917–1919 komponierte Liederzyklus MELANCHOLIE, op. 13 inspirierte uns zum Konzerttitel. In diesen auf Morgenstern-Gedichten basierenden Liedern manifestiert sich Hindemiths früher expressionistischer Stil, wegen dem er von den Nazis verfolgt wurde. Aus diesem Liederzyklus stellen wir das Lied „Dunkler Tropfe“ – einen Trauermarsch – vor.

Unser Programm umfasst Werke von Henriëtte Bosmans, Vítězslava Kaprálová, Rosy Wertheim, Erwin Schulhoff, Mieczysław Wajnberg, Victor Ullmann, Simon Laks, Franz Waxman, Erich Zeisl, Karol Rathaus sowie Paul Hindemith und Erich Wolfgang Korngold.

Ihre Kompositionen sind unter seelisch schwierigen Umständen auf der Flucht, in der Haft oder im Exil entstanden, Sehnsucht und Melancholie, auch mit einem nostalgischen Blick zurück nach dem „verlorenen“ Europa, ihrer Heimat, haben sie dabei begleitet.

Ergänzt wird das Programm mit einer zeitgenössischen Komposition eines jungen Komponisten: Ein Trio für Klavier, Violine und Cello – „Hommage à Alban Berg“ – von Jerzy Fryderyk Wojciechowski.

Julitta Dominika Walder – Sopran
Mateusz Kasprzak-Łabudziński – Violine
Piotr Lato – Klarinette
Joanna Sochacka – Klavier

Eintritt: € 24,-/€ 15,- (ermäßigt)
Reservierung: office@vivalaclassica.com
Abendkassa vor Ort

Adresse: Polnische Akademie der Wissenschaften, Boerhaavegasse 25, 1030 Wien

Anfahrt: 71 – Station Kleistgasse – Fußweg 3 Minuten

Dauer des Programmes: ca. 1,5 Stunden ohne Pause
Änderungen vorbehalten