Die Konzerttournee ist eine Kooperation von VIVA LA CLASSICA! mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Exilarte.
Das Konzert „Out of the Dark“ wurde anlässlich der Feierlichkeiten des „Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ nach Polen eingeladen.
Ehrenschutz
Andreas Stadler, Botschafter der Republik Österreich in Polen
Tourneedaten
20. Jänner 2025 ● Jüdisches Museum Galizien in Krakau
24. Jänner 2025 ● Prof. Józef Świder Konzertsaal in Jastrzębie-Zdrój
4. Februar 2025 ● Konzertsaal der Stanisław Moniuszko Musikschule in Łódź
Musikalisches Rahmenprogramm: Verfemte Komponist:innen
Die Grausamkeit im Dritten Reich hatte viele Gesichter. Eines davon war das komplette Aufführungsverbot der Werke von KomponistInnen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, Gesinnung oder sexuellen Orientierung. Um ihre Kunst abzuwerten, wurde diese mit dem Begriff „entartet“ belegt.
Einigen verfolgten KünstlerInnen gelang es ins Exil zu fliehen, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzten. Anderen war dies nicht vergönnt, sie fielen der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer. Ihre Musik, die teilweise nach wie vor unbekannt ist, wollen wir dem Publikum näherbringen. Wir haben besonderen Wert daraufgelegt, auch Kompositionen von Frauen ins Programm zu nehmen, die zu dieser Zeit doppelt diskriminiert wurden.
Das Programm umfasst Werke von Vally Weigl, Vítězslava Kaprálová, Ruth Schönthal, Henriëtte Bosmans, Rosy Wertheim, Walter Arlen, Erich Wolfgang Korngold, u.a. Ihre Kompositionen sind unter seelisch schwierigen Umständen auf der Flucht, in der Haft oder im Exil entstanden, Sehnsucht und Melancholie, auch mit einem nostalgischen Blick zurück nach dem „verlorenen“ Europa, ihrer Heimat, haben sie dabei begleitet.
Das titelgebende Lied „Out of the Dark“ von Vally Weigl stammt aus dem 1970 komponierten Liederzyklus „Along the Moving Darkness“ . Vally Weigl, geboren 1894, entstammte einer assimilierten jüdischen Bürgerfamilie aus Wien. Vally Weigl und ihre nur um ein Jahr jüngere Schwester, die spätere Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin Käthe Leichter, erhielten eine gute Schulausbildung am Mädchenlyzeum für Beamtentöchter in der Josefsstadt sowie privaten Musikunterricht. Als Jüdin aufgrund der NS-„Rassegesetze“ verfolgt gelang ihr gemeinsam mit ihrem Mann Karl und dem zwölfjährigen Sohn Johannes Wolfgang 1938 die Flucht in die USA, wo sie als Musiklehrerin an verschiedenen Einrichtungen wirkte und ihre Konzerttätigkeit wieder aufnahm. Ihre Schwester Käthe Leichter wurde 1938 von der Gestapo verhaftet und im März 1942 ermordet. Im Exil entstanden auch die meisten von Vally Weigls Kompositionen, darunter vor allem Vokalwerke, die eine starke Naturverbundenheit sowie ihre pazifistische Haltung zum Ausdruck bringen. Sie starb 1982 mit 88 Jahren in New York.
Julitta Dominika Walder – Sopran
Mateusz Kasprzak-Łabudziński – Violine
Piotr Lato – Klarinette
Joanna Sochacka – Klavier
Dauer des Programmes: ca. 1,5 Stunden ohne Pause
Änderungen vorbehalten
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